Verbesserte Barrierefreiheit durch KI im Gesundheitswesen

Von Indrakshi Mukherjee

Unterstützung von Menschen mit Behinderungen und Anwendern von Medizinprodukten

In diesem Artikel wird erläutert, wie künstliche Intelligenz (KI) die Barrierefreiheit fördert. Dabei handelt es sich um den Aufbau reibungsloser und sinnvoller Interaktionen zwischen allen Anwendern, einschließlich derer mit Behinderungen, und Produkten. KI kann die Barrierefreiheit mit moderner Unterstützungstechnologie, Sprach-/Text-/Bilderkennung, berührungslosen Interaktionen und nahtloser digitaler Konnektivität fördern. Die Einführung der KI stellt einen deutlichen Fortschritt dar, wie Anwender aller Hintergründe und Fähigkeiten mit Technologie auf eine Weise interagieren können, in der sie nicht abgehängt werden. Vor 20 Jahren bestand eine der wichtigsten Barrierefreiheitsfunktionen auf einem Telefon oder Computer beispielsweise darin, die Schriftgröße anpassen zu können. Heute hingegen gibt es weitere Optionen zur Anpassung der Schriftfarbe, Schriftfamilie, Schriftart und sogar Text-to-Speech-Technologie.

So stärkt KI die Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen

Audiounterstützung für Anwender mit Sehbehinderung

KI kann Menschen mit Sehbehinderung durch Vorlesen des Bildschirminhalts oder durch Reagieren auf Audiobefehle des Anwenders unterstützen. So verleiht KI Anwendern mit Sehbehinderung beispielsweise durch eine Kombination aus Smartphone-Kamera und Sprachausgabe eine „digitale Sicht“, bei der sie mit ihrer Smartphone-Kamera in eine bestimmte Richtung zeigen und die KI des Smartphones um eine Beschreibung des über die Kamera Sichtbaren bitten.

Bilderkennung

Über eine Bilderkennungsfunktion kann KI Anwendern verschiedene Aufgaben abnehmen, indem sie auf Befehl des Anwenders Inhalte oder Objekte sucht und erkennt. So können Anwender beispielsweise mittels Eingaben wie gesprochenen Befehlen durch beliebige medizinische Websites oder Apps navigieren, da die KI häufige Elemente wie die Schaltfläche „Medikament nachbestellen“ erkennt und bei Aufgaben wie dem Bestellen von Medikamenten, dem Einscannen und Erläutern von Testberichten oder der Terminvereinbarung bei Ärzten behilflich ist.

Gesichtserkennung

Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit können mithilfe von KI sicher auf elektronische Geräte zugreifen. Moderne Gesichtserkennungstechnologie kann das Gesicht des Anwenders auf sichere Art scannen und ein Gerät für den Anwender zugänglich machen, ohne dass dieser ein Passwort eingeben muss. Mit der Gesichtserkennungssoftware von Apple werden beispielsweise Smartphones entsperrt, gesicherte Banking-Apps geöffnet und Zahlungen bewilligt.

Untertitel und Übersetzung

KI kann Anwender mit eingeschränktem Hörvermögen über akkurat übersetzte Live-Untertitel unterstützen, wenn der Inhalt nicht vorab bereits in die bevorzugte Sprache des Anwenders übersetzt wurde. Netflix, YouTube und andere Videostreaming-Plattformen bieten beispielsweise Live-Untertitel in verschiedenen Sprachen an und helfen Anwendern dadurch, den Videoinhalt problemlos zu verstehen. KI kann die Barrierefreiheit durch Untertitelung und Übersetzung von Inhalten in lokalisierte oder weniger verbreitete Sprachen und Dialekte weiter erhöhen.

UI-Navigation

KI kann personalisierte Inhalte erzeugen und Aufgaben auf einer Website oder in einer App ausführen, um Anwendern deren Nutzung zu erleichtern. Beispielsweise kann KI Aufgaben wie die Generierung von Daten in Formularen und die Nutzung von Webseiten mittels Sprachsteuerung übernehmen, damit Anwender mit eingeschränkten Fähigkeiten leichter durch die Benutzeroberfläche navigieren können.

Zusammenfassung: So fördert KI die Barrierefreiheit

KI fördert die Barrierefreiheit mit fortschrittlicher und virtueller Technologie, die das Nutzererlebnis verbessert und die Interaktion mit digitalen Ressourcen reibungsloser und effizient gestaltet. Bei unsachgemäßer Implementierung kann KI jedoch zu Frustration und Unzufriedenheit sorgen. So kann es z. B. vorkommen, dass die KI vertrauliche Daten sammelt und dabei die Datenschutzrechte des Anwenders verletzt und/oder verfälschte und komplexe Daten erzeugt. Angemessene Kontrollfunktionen und Transparenz können das Risiko senken, dass die KI verfälschte Daten erzeugt oder personenbezogene Daten sammelt. Dies ermöglicht eine sichere Nutzung KI-gestützter Funktionen wie Bild-/Gesichtserkennung, Textübersetzung und Bereitstellung von Audiounterstützung, damit Anwender mit Einschränkungen aktuelle Entwicklungen auf dem Medizinproduktemarkt voll nutzen können.

Indrakshi Mukherjee ist als User Experience Designer bei Emergo by UL tätig.